Kleine Fischkunde - Fischerverein Gastein


Bergwetter
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Kleine Fischkunde
Die Fische in unseren Vereinsgewässern
Äschen

Äsche (Thymallus thymallus) - Familie: Äschen

Verbreitung: viele Teile Mittel-, Nord- und Nordosteuropas; sehr unregelmäßiges Vorkommen.
Lebensraum: hauptsächlich Äschenregion großer Flüsse, in Skandinavien manchmal auch in Seen; in kleinen Schwärmen an tiefen, strömungsarmen Stellen; empfindlich gegen Wasserverschmutzung.
Kennzeichen: 25-50 (60) cm; silbergrauer Körper mit einzelnen schwarzen Punkten und mittelgroßen, dunkel gerandeten Schuppen; Fettflosse, große, fahnenartige, purpurn schillernde Rückenflosse, Schwanzflosse tief eingeschnitten; spitzer Kopf mit enger Maulspalte.
Nahrung: Bodentiere, Anflug, manchmal Fischbrut.                        
Fortpflanzung: Laicht zwischen März und Juni an seichten, kiesigen Stellen.

12 cm große Äschensetzlinge wurden erstmals auch im Jahr 1994 im Unteren Bockhartsee eingesetzt. Auf Grund der hervorragenden Wasserqualität, ausreichender Anflugnahrung und passenden Laichplätzen ist sie  gut gewachsen und hat sich stark vermehrt. Sie konnte seit 1998 bereits in kleinen Mengen entnommen werden. 2009 ist sie jedoch vom Bockhartsee wieder verschwunden, was auf die dauernden störenden Baumaßnahmen zurückzuführen ist.
Barsche

Zander (Schill) (Stizostedion lucioperca) - Familie: Barsche

Verbreitung: Mittel- und Osteuropa, Südskandinavien; ursprüngliche Westgrenze war Rhein- und Donausystem, heute viel weiter verbreitet.
Lebensraum: große Flüsse der Barben- und Brachsenregion, Flachlandseen; in trübem Freiwasser, meistin Bodennähe, in der Dämmerung auch höher.
Verhalten: Einzelgänger, nur Jungfische in Schwärmen.
Kennzeichen: 30-70 (130) cm; langgestreckter Körper mit spitzem Kopf und stark bezahntem Maul; 2 voneinander getrennte Rückenflossen (1. mit Stachelstrahlen); Rücken undeutlich quergestreift.
Nahrung: Fische.
Fortpflanzung: Die Eier werden im April oder Mai in der Uferregion an versunkenes Astwerk gelegt und vom Männchen bewacht.

Groppen

Groppe (Koppe) (Cottus gobio) - Familie: Groppen

Verbreitung: West-, Mittel-, Ost- und nördlichstes Südeuropa, Südskandinavien, England.
Lebensraum: Flüsse der Forellenregion und Uferbereich von Gebirgsseen.
Verhalten: nachtaktiver Grundfisch, tagsüber unter Steinen verborgen; Helligkeit des Körpers passt sich dem Untergrund an.
Kennzeichen: 10-15 (18) cm; schuppenloser, grau bis graubraun marmorierter Körper, großer Kopf mit breitem, wulstigem Maul; Bauchflossen unter den großen Brustflossen; 2 aneinandergrenzende Rückenflossen.
Nahrung: Bodentiere, Fischlaich und - brut.
Fortpflanzung: Zwischen März und Mai werden die Eier unter Steinen abgelegt und vom Männchen bewacht.
Hechte

Hecht (Esox lucius) - Familie: Hechte

Verbreitung: Wet-, Mittel, Ost-, Nordeuropa und Mittelitalien.
 Lebensraum: wärmere Gebirgsseen, Voralpen- und Flachlandseen, Teiche, Barben- und Brachsen-, selten Äschenregion der Flüsse; Standfisch in der Uferzone, besonders am Rand des Schilfgürtels; bevorzugt klares Wasser.
 Kennzeichen: 30-120 (150) cm; krokodilähnlicherKopf mit kräftig bezahntem Maul; Körper auf gelblichgrünem Grund olivgrün oder schmutzigbraun getigert; Flossen braun, Rückenflosse sitzt weit hinten.
 Nahrung: vor allem Fische, manchmal auch andere Wirbeltiere und Krebse.
 Fortpflanzung: Laicht zwischen Februar und Mai an Pflanzen im Uferbereich, besonders im Überschwemmungsgebiet.
Karpfenfische

Elritze (Pfrille)  (Phoxinus phoxinus) - Familie: Karpfenfische

Verbreitung: West-, Mittel-, Ost- und Nordeuropa
Lebensraum: Gebirgs- und Vorgebirgsseen, kühle Tümpel, Fließgewässer der Forellen- und Äschenregion, Brackwasser der Ostsee;
Verhalten: Schwarmfisch in flachem Wasser mit sandigem oder kiesigem Grund
Kennzeichen: 7-10 (14) cm, langgestreckter Körper mit grauem Rücken, silbriger Unteraeite und meist seitlicher Binde mit dunklen Querstreifen; Männchen zur Laichzeit mit goldgelben Seiten, rotem Bauch und roten Lippenrändern (Bild); beide Geschlechter können Laichausschlag tragen.
Nahrung: Insektenlarven, Anflug, Kleinkrebse.
Fortpflanzung: Laicht zwischen April und Juli an Steinen und Pflanzen im Uferbereich.
Karpfen  (Cyprinus carpio) - Familie: Karpfenfische

Verbreitung: Ursprünglich Südosteuropa, heute in ganz Europa außer Nordskandinavien.
Lebensraum: Flachland- und Vorgebirgsseen, Flüsse der Brachsenregion, Teichwirtschaften
Verhalten: In Bodennähe von Gewässern mit sandig-schlammigem Grund und Pflanzenbewuchs; dämmerungs- und nachtaktiv.
Kennzeichen: 30-70 /110) cm; 2 Paar kurze Barteln; flachrückiger Wildkarpfen und Schuppenkarpfen (Bild) mit großen Schuppen, Spiegel-, Zeilen-, Leder- und Aischgründer Karpfen nur mit wenigen Schuppen und hochrückig.
Nahrung: Bodentiere werden mit vorstülpbarem Maul aufgesammelt, Pflanzen.
Fortpflanzung: Laicht zwischen Mai und Juli an Pflanzen im Uferbereich.
Schleie  (Tinca tinca) - Familie: Karpfenfische

Verbreitung: Fehlt nur in Nordeuropa, in Schottland und an der dalmatinischen Küste.
Lebensraum: Flachlandseen, Uferbereich von Vorgebirgsseen, Tümpel, Barben- und Brachsenregion der Flüsse, Brackwasser, Teichwirtschaften;
Verhalten: In Bodennähe verkrauteter Regionen mit schlammigem Grund.
Kennzeichen: 20-40 (60) cm; Körper olivgrün mit gelblicher Unterseite; dunkle, abgerundete Flossen, Bauchflossen der Männchen reichen bis zur Afterflosse; 1 Paar kurze Barteln; kleine Schuppen; dicke, schleimige Haut. Goldschleie - orangerote Zuchtform (Bild unten).
Nahrung: Bodentiere, nur gelegentlich Pflanzen.
Fortpflanzung: Laicht zwischen Mai und Juli an Pflanzen im Uferbereich.
Grasfisch (Weißer Amur)  (Ctenopharyngodon idella) - Familie: Karpfenfische

Verbreitung: ursprünglich ostasiatische Art, seit 1958 in Osteuropa und seit 1965 auch im westlichen Europa eingebürgert.
Lebensraum: Flachlandseen (zur Beseitigung von Wasserpflanzen) und Teichwirtschaften.
Verhalten: Wegen Abwanderung seltener in Flüssen eingesetzt.
Kennzeichen: 60-100 (120) cm; langgestreckter, im Querschnitt fast runder Körper mit großen Schuppen; ähnelt dem Aitel, Flossen sind aber nie rötlich und das Maul ist leicht unterständig;
Nahrung: hauptsächlich Wasserpflanzen; wird in Teichwirtschaften mit Gras gefüttert,
Fortpflanzung: Wird in Europa nur künstlich fortgepflanzt, freilebende Populationen vermehren sich nicht.
Rotauge (Plötze)  (Rutilus rutilus) - Familie: Karpfenfische

Verbreitung: West-, Mittel-, Osteuropa sowie große teile Nordeuropas und der Britischen Inseln.
Lebensraum: warme Gebirgsseen, Vorgebirgs- und Flachlandseen, Tümpel, Flüsse von der Barben- bis Kaulbarschregion, Brackwasser.
Verhalten: Schwarmfisch in Bodennähe, kleine fische im Uferbereich, große in der Tiefe, in nährstoffreichen Seen auch im Freiwasser.
Kennzeichen: 10-30 (40) cm; seitlich abgeflacht, Bauchflossen stehen direkt unter der Rückenflosse; bauchseitige Flossen oft leicht rötlich, Seiten silbrig, große Schuppen; Iris orange.
Nahrung: Allesfresser, besonders Pflanzen und Detritus.
Fortpflanzung: Laicht zwischen April und Mai an Pflanzen der Uferregion.
Rotfeder  (Scardinius erythrophthalmus) - Familie: Karpfenfische

Verbreitung: ganz Europa, außer Spanien, Portugal, nördliches Skandinavien und Schottland.
Lebensraum: Flachland- und Vorgebirgsseen, Tümpel, Flüsse der Barben- und Brachsenregion.
Verhalten: Schwarmfisch der oberen Wasserschichten.
Kennzeichen: 15-30 (40) cm; seitlich abgeplattet; große Schuppen, Seiten meist mit Messingglanz; bauchseitige Flossen fast immer leuchtend rot gefärbt; Iris messingfarben bis orange; unterscheidet sich vom Rotauge durch die deutlich hinter den Bauchflossen angesetzte Rückenflosse.
Nahrung: Allesfresser, besonders Pflanzen und Anflug.
Fortpflanzung: Laicht zwischen April und Juni an Pflanzen in seichtem Wasser.
Lachsfische

Bachforelle  (Salmo trutta forma fario) - Familie: Lachsfische

Verbreitung: ganz Europa.
Lebensraum: Standfisch in strömungsarmen Buchten und unter überhängenden Ufern von Fließgewässern der Forellen- und Äschenregion, Gebirgsseen;
Verhalten: empfindlich gegen Verschmutzung und Bachregulierung; Bestände zum Teil stark im Rückgang, oft durch Regenbogenforelle verdrängt.
Kennzeichen: 15-40 (60) cm; Fettflosse; rücken und Seiten dunkel getupft; Seiten mit roten, hell umrandeten Punkten; große, alte Männchen wie bei allen Lachsfischen mit "Laichhaken".
Nahrung: Bodentiere, Anflug, Fische.
Fortpflanzung: Laichzeit lokal sehr verschieden (Oktober bis März); Laichwanderungen flußaufwärts; Eier werden in Kies vergraben.


Seesaibling (Wandersaibling)  (Salvelinus alpinus) - Familie: Lachsfische

Verbreitung: Alpen, Nordeuropa, Britische Inseln, Island.
Lebensraum: stationär in der Tiefe oder an der Oberfläche von Gebirgs- und Vorgebirgsseen; Wanderform im Meer, laicht in Flüssen.
Verhalten: Schwarmfisch, große Saiblinge sind Einzelgänger.
Kennzeichen: 15-40 (70) cm, blaugrauer Rücken mit hellen Punkten; Fettflosse, bauchseitige Flossen weiß gesäumt; Mundspalte reicht bis zum hinteren Augenrand; zur Laichzeit Bauch einschließlich der Flossen rot, Seiten rot getupft (Bild unten); viele Lokalrassen und Kümmerformen (Bild oben).
Nahrung: Zooplankton, Anflug, Fische.
Fortpflanzung: meist Oktober bis Januar auf kiesigem Grund von Seen oder Flüssen (Wanderform).
Bachsaibling  (Salvelinus fontinalis) - Familie: Lachsfische

Verbreitung: ursprünglich nordamerikanische Art, heute in vielen Teilen Europas.
Lebensraum: Freiwasser von Fließgewässern der Forellen- und Äschenregion, Gebirgsseen;
Verhalten: eignet sich zum Besatz begradigter, rasch fließender Bäche.
Kennzeichen: 20-40 (50) cm; Fettflosse; olivbrauner, gelblich marmorierter Rücken; die Mundspalte reicht bis weit hinter das Auge; Seiten mit gelben und hell umrandeten roten Punkten (Bild oben); bauchseitige Flossen rötlich, an der Vorderseite weiß- schwarz gesäumt; roter Bauch. Tigerfisch: Kreuzung mit Bachforelle (Bild unten).
Nahrung: Bodentiere, Anflug, im alter Fische.
Fortpflanzung: Laicht zwischen Oktober und März; Eier werden in Kies vergraben.
Seeforelle (Salmo trutta forma lacustris) - Familie: Lachsfische

Verbreitung: Alpen, Skandinavien, nördliche Gebiete der Britischen Inseln.
Lebensraum: tiefe Gebirgs- und Vorgebirgsseen, junge Fische an der Oberfläche (Schwebeforellen), alte in der Tiefe (Grundforellen).
Kennzeichen: 40-80 (130) cm; Fettflosse; silbriger Körper mit schwarzen Punkten, auch unterhalb der Seitenlinie, seltener mit rotbraunen, aber nie hell umrandeten Punkten; kaum von der Meerforelle (Lachsforelle) und schwer vom Lachs zu unterscheiden.
Nahrung: Insekten, im Alter vorwiegend Fische.
Fortpflanzung: Laichwanderungen; Eiablage zwischen September und Dezember auf kiesigem Grund in Flüssen, selten in Seen.
Regenbogenforelle (Salmo gairdneri) - Familie: Lachsfische

Verbreitung: Zuchtfisch aus 2 nordamerikanischen Arten, heute in ganz Europa.
Lebensraum: Forellen- bis Barbenregion der Flüsse, Gebirgs- und Vorgebirgsseen, Meer (Wanderform); gegen Strömung, Verschmutzung und höhere Temperaturen unempfindlicher als die Bachforelle.
Kennzeichen: 25-50 (70) cm; Fettflosse; Körper dicht mit schwarzen Punkten übersät; Seiten meist mit regenbogenfarben schillerndem Längsband, keine roten Tupfen; alte Männchen mit Laichhaken.
Nahrung: Bodentiere, Anflug, Fische.
Fortpflanzung: Gewässer meist künstlich besetzt; Laichzeit lokal verschieden (Oktober-Mai); Eier werden im Kies von Bächen und Flüssen vergraben.

Störe

Stör  (Acipenser sturio) - Familie: Störe

Verbreitung: gesamte europäische Küste und darin mündende Flußsysteme.
Lebensraum: Meeresküste, in der Jugend (1-2 Jahre) und zur Laichzeit in den Brachsenregionen der Flüsse.
Verhalten: Bodenfisch.
Kennzeichen: 150-250 (500) cm, 5 Längsreihen heller Knochenschilder, die 24-40 Seitenschilder sind doppelt so hoch wie breit; unsymetrische Schwanzflosse, spitz auslaufende Schnauze, an derKopfunterseite kleine, rüsselartige Mundöffnung, davor 4 Barteln.
Nahrung: Bodentiere, selten kleine Fische.
Fortpflanzung: Laichwanderungen; die Eier werden zwischen Juni und August auf kiesigem Grund abgelaicht.
Sterlet  (Acipenser ruthenus) - Familie: Störe

Verbreitung: Flußsysteme des Schwarzen und Kaspischen Meeres, der östlichen Ostsee und des nördlichen Eismeeres; im oberen Donausystem heute selten.
Lebensraum: Bodenfisch in fließgewässern der Barben- und Brachsenregion, Tieflandseen.
Verhalten: Bodenfisch, meidet jedoch zu trübes Wasser.
Kennzeichen: 25-50 (100) cm; unsymetrische Schwanzflosse; unterscheidet sich vom Stör durch längere, spitzere und etwas nach oben gezogene Schnauze und durch eine größere Zahl (60-70) kleiner, dachziegelartig angeordneter Seitenschilder.
Nahrung: Bodentiere, besonders Insektenlarven.
Fortpflanzung: Laichwanderungen flußaufwärts;  Eier werden zwischen April und Mai auf sandigem Grund abgelegt.
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